Es gibt es schon, das Eigenheim, das energieautark funktioniert. Diese, zugegeben futuristischen, Eigenheime sind so projektiert und gebaut, dass sie von außen keinerlei Energiezufuhr mehr benötigen. Sie erzeugen ihren eigenen Strom, ihre eigene Wärme und laden damit sogar die zum Haus gehörenden Autos. Ebenso die E-Bikes.
Voraussetzung, dass das so funktioniert ist, dass das Haus von seiner Bauweise her möglichst wenig Energie benötigt. So werden sehr dicke Isoliermaterialien für Wände, Dach und Fußboden eingesetzt. Die Wärme bleibt somit praktisch im Haus und kann nur durch geöffnete Fenster oder Türen entweichen. Die Heizungsanlage hat eine Wärmerückgewinnung, sodass das Abgas nur die minimalste physikalisch notwendige Temperatur hat. Alles funktioniert natürlich nur über komplizierte elektronische Steuerungen.
Das Nullenergiehaus
Man kann es wirklich schon kaufen, das Nullenergiehaus. Wenn, ja wenn man das kann. Wenn das eigene Säckel groß genug ist, um den Mehraufwand zu stemmen. So ein Nullenergiehaus kostet gegenüber einem Standardhaus mindestens die Hälfte mehr. Und die Besitzer können nicht davon ausgehen, dass die Mehrkosten sich irgendwann amortisieren werden. Denn die Steuerung ist so kompliziert, die Technik so aufwändig, dass diese ständig gewartet werden muss und möglicherweise erneuert.
Damit beispielsweise die Stromversorgung autark funktioniert, muss der tagsüber erzeugte Strom, der abends und nachts benötigt wird, zwischengespeichert werden. Das wiederum erfordert eine große, zum Haus gehörende Batterie. Und diese Batterien sind sehr teuer und haben eine begrenzte Anzahl von Ladezyklen. Dann muss eine neue Batterie her. Zudem kann eine Batterie immer nur Gleichstrom speichern, im Haus wird jedoch Wechselstrom benötigt.
Die dafür erforderlichen Wechselrichter, von der Solartechnik her bekannt, haben immer noch einen zu geringen Wirkungsgrad. Deshalb muss mehr Strom erzeugt werden, als letztendlich benötigt wird. Das warme Wasser wird durch Solarpaneele auf dem Dach erzeugt und muss zwischengespeichert werden. Damit es jederzeit, auch nachts, zur Verfügung steht. Und ein Warmwasserspeicher, so gut isoliert er auch sein mag, hat immer Wärmeverluste.
Verbrauchsspitzen müssen abgefangen werden
Der Stromverbrauch über den Tag und im Laufe des Jahres schwankt in einem Einfamilienhaus enorm. Eine Stromversorgungsanlage im Nullenergiehaus kann nicht so ausgelegt werden, dass stets die maximale Leistung zur Verfügung steht. Deshalb muss wenigstens die Möglichkeit bestehen, Strom von außen zuzuführen.